Das PLURV-Prinzip

Wie PLURV der Sexarbeit schadet

Was die politischen Diskussionen über Klimakrise, Corona und Sexarbeit verbindet

Für die Aktivist*innen gegen die Klimakrise ist es ein alter Hut, denn sie sind ständig mit der falschen Darstellung von Fakten über die Erderwärmung im politischen und medialen Raum konfrontiert. Sie haben auch als Erste das PLURV-Prinzip beschrieben.

PLURV steht als Akronym für
Pseudo – Expert*innen,
Logikfehler,
Unerfüllbare Erwartungen,
Rosinen – Pickerei und
Verschwörungserzählungen.

Doch nicht nur bei diesem Thema greift das Prinzip der Desinformation: Auch die Pandemie-Politik der deutschen Regierung wurde kürzlich von führenden Wissenschaftler*innen scharf kritisiert. Im NDR-Podcast Corona-Virus Update brachte Professor Christian Drosten am 30.03. den Begriff PLURV in Verbindung mit Wissenschaftsleugnung auf.
Seit letzten Herbst hat der Einfluss der Wissenschaft auf die Coronapolitik in Deutschland massiv nachgelassen. Warnungen der Virolog*innen und Modellierungen der Epidemiolog*innen werden ignoriert und führende Wissenschaftler*innen bezeichnen das Management der COVID19-Pandemie als „wissenschaftsleugnend“.

Während Klimakrise und COVID19-Pandemie die zentralen, globalen Fragen der Menschheit betreffen, ist Sexarbeit ein gesellschaftliches Randthema. Umso frappierender, dass sich auch dort die schädliche Desinformation durch PLURV breit gemacht hat und sich fatal auf marginalisierte Sexarbeitende auswirkt.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit vergleicht dieser Text die Wirksamkeit des PLURV-Prinzips in der aktuellen politischen Diskussion zweier Phänomene, die auf dem ersten Blick wenig gemein haben:


Die COVID19-Pandemie und Sexarbeit

Wie Politik und Medien COVID19 verhandeln, ist seit Beginn der Pandemie mehrfach von Wissenschaftlern, darunter Christian Drosten, scharf kritisiert worden.
Christian Drosten verwendete den Begriff Verschwörungsmythen, den ich hier durch Erzählungen ersetze.

Der Vergleich zwischen der Pandemie und Sexarbeit hinkt immer dort, wo Sexarbeit weder gut erforscht noch durch belastbare Zahlen dokumentiert ist. Deswegen kann es in diesem Text nur um einen strukturellen Vergleich der Wirkprinzipien von PLURV auf die Felder Sexarbeit und Pandemie geht.

Meine Expertise liegt eindeutig bei der Analyse der Auswirkungen von Framings der Sexarbeit durch Politik und Medien. Deswegen umreiße ich im Folgenden kurz, wie Drosten sehr zutreffend die Anwendung vom PLURV – Prinzip auf die Pandemie beleuchtet und  biete danach eine mögliche Übertragung auf die Sexarbeit an.

Pseudo – Expert*innen

Fachfremde Personen wie Wodarg oder Bhakdi, aber auch die Unterzeichnenden der Great Barrington Declaration können als Pseudo – Expert*innen in der Coronapandemie angesehen werden. Ihre Akzeptanz in wissenschaftlichen Kreisen ist unterdurchschnittlich bis gering. Doch mittels false balance berichten die Medien nahezu gleichberechtigt und in neutralem Ton über diese Randpositionen, denen es häufig an wissenschaftlicher Belegbarkeit fehlt.

In der Sexarbeit ist es ganz ähnlich: Nicht selten treten selbsternannte Expert*innen wie Breimayer, Schönborn oder Schoß forsch für eine Welt ohne Prostitution, Freierkriminalisierung und gegen Sexarbeit auf. Sie fordern ganz selbstverständlich mediale und politische Aufmerksamkeit und erhalten sie auch für die Verbreitung ihrer tendenziösen, nicht haltbaren Zahlen und Meinungen. Die Medien und auch die Politik hört ihnen zu, bietet ihnen eine Bühne und Plattform und konfrontiert so Sexarbeitende, die sich politisch oder medial äußern, fortwährend mit Pseudo – Expert*innen.

Logikfehler

Drosten holt hier aus, und siehe da, alle Strategien und Spielarten der Logikfehler lassen sich auch in der Sexarbeit nachweisen. Doch bleiben wir zunächst bei der Pandemie:
Das Ad hominem Argument benutzte der Philosoph Jörg Phil Friedrich am 24.03.20 in der WELT gegen u.a. gegen Viola Priesemann. Ohne auf die Details einzugehen, fasse ich das mal so zusammen: Ohne epidemiologische Sachkenntnis fand dort eine verbale Attacke der Verunglimpfung statt.

Wo begegnet uns das in politischen und medialen Stellungsnahmen über Sexarbeit?
Bingo, auch hier landen wir sofort mehr Treffer als ich aufführen kann: Die 3Sat-Produktion „Prostitution – Kein Job wie jeder andere“ benutzt zwei Personen, die sich aktivistisch für die Rechte von Sexarbeiter*innen einsetzen, und präsentiert sie in einem wenig schmeichelhaften, unseriösen Licht. Die Zitate wurden so geschnitten, dass nur Gemeinplätze statt echter Argumente übrigblieben. Zudem ordnete der Beitrag die beiden Sexarbeiterinnen mit den Worten ein, dass solche Personen, das Bild von Prostitution in den letzten 20 Jahren maßgeblich (und verfehlt, so die Implikation) geprägt hätten. Dies ist nur ein Beispiel unter vielen persönlichen Attacken von Politiker*innen und Medienschaffenden, die sich durch Skandalisierung und nicht Sachkenntnis auszeichneten.

Als Nächstes geht Drosten auf irreführende Analogien ein, zum Beispiel die nicht enden wollenden Vergleiche Grippe – COVID19. Außerdem benennt er mehrdeutige Begriffe, wie „mit dem Virus leben lernen“ und die „Dauerwelle“.
Die angesprochenen, unzutreffenden Analogien, wie z.B. SARS-COV2 und die Grippeviren, leiten die Öffentlichkeit immer wieder fehl und spielen, so meine Interpretation, vor allem Populist*innen in die Hände.
Bei den Mehrdeutigkeiten ist es etwas komplexer: Wo „mit dem Virus leben lernen“ zum komplett falschen Zeitpunkt in die Debatte um Lockerungen/Öffnungen eingepreist wird, verharmlost es die aktuelle hohe Gefährlichkeit der 3. Welle. Die „Dauerwelle“ ist ein reiner Kampfbegriff, der keinerlei Bedeutung in der Infektionsepidemiologie besitzt, sondern ins Friseurhandwerk der 80er und 90er gehört.

Die Sexarbeit wird politisch und medial andauernd in einen Topf mit Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung geworfen. Dabei lassen sich beide Begriffe gut trennen: Sexarbeit bezeichnet eine Dienstleistung, die auf einer Übereinkunft beruht, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung dagegen ein Verbrechen, das per se unter Zwang abgetrotzt wird.

Ein gutes Beispiel für Mehrdeutigkeiten ist der Begriff „Schwedisches Modell“. Ich benutze diesen beschönigenden Begriff nicht und rate ab, ihn argumentativ zu führen. Speziell in Deutschland haben wir ein sehr positives Bild von Schweden: Mittsommer, IKEA und faire Löhne sind nur 3 Schlagworte, die in deutschen Köpfen beim Gedanken an Schweden kreisen. Doch das sog. „Modell“ ist eine Mogelpackung: Durch die Freierkriminalisierung, die vorgibt, das Wohl von Sexarbeitenden zu verfolgen verschlechtert die Lebensbedingungen von Sexarbeitenden in Schweden seit Jahrzehnten. Wer mehr über Lebensrealitäten von Sexarbeitenden in Schweden wissen will, der informiere sich bei Red Umbrella Sweden.
Ein „mit dem Virus leben lernen“ der Sexarbeit ist die Vorstellung, dass mehr Kontrollen und Strafen die Arbeitsbedingungen von Sexarbeitenden verbessert würden. Oder dass die gesetzliche Forderung von Mindestalter und Krankenkassenpflicht unter Sexarbeitenden, wie jüngst von CDU und CSU gefordert, sich positiv auf jene unter 21 jährigen Menschen ohne Krankenkasse in Deutschland auswirken würde. Zu oft prekären Verhältnissen gesellt sich die Kriminalisierung.

Unerfüllbare Erwartungen

Professor Drosten benennt unter anderem das Präventions-Paradox, das sich dadurch auszeichnet, dass der Wissenschaft bei wirksamen Interventionen am Ende vorgehalten wird, dass es ja so schlimm gar nicht gekommen sei und somit übertriebene Prognosen oder gar Panikmache im Raum gestanden haben.

Eine unerfüllbare Erwartung in Bezug auf Sexarbeit ist zum Beispiel die Idee, dass das Phänomen Sexarbeit kurierbar wäre ohne die Voraussetzungen für den Einstieg in die Sexarbeit – also gesellschaftliche Ungleichheit, Armut und Ausbeutung im Spätkapitalismus – zu analysieren. Hier isolieren Medien und Politik sehr gern den Kosmos Sexarbeit und bewerten diese moralisch, ohne auch nur einen Wimpernschlag lang soziale und ökonomische Faktoren zu berücksichtigen oder sogar zu hinterfragen.

Rosinen – Pickerei

Christian Drosten wählt hier das anschauliche Beispiel der Rolle von Kindern in der COVID19-Pandemie. Ganz isoliert wählen Politik und Medien stark verkürzte Befunde aus, und verallgemeinern diese dann. Zum Beispiel: Kinder spielen in der Pandemie doch keine Rolle! Daraus werden Forderungen nach Schulöffnungen, auch ohne Impf- und Teststrategie, abgeleitet. Fatal, dabei berufen sich Medien und Politik oft genug noch auf die Wissenschaftler*in, deren Zitat sie zuvor aus dem Zusammenhang gerissen haben.

Für die Sexarbeit ist eine solche Rosinen – Pickerei die sog. Farley – Studie, mit der medial wie politisch ebenso rentitent wie unzutreffend ein Zusammenhang zwischen Missbrauch, Gewalt und Sexarbeiter*innen hergestellt wird. Sexarbeiter*innen wird geradezu zwingend eine PTBS-Diagnose angedichtet. Diese Pathologisierung entmündigt Sexarbeitende und verschleiert strukturelle Gewalt und Sexismus. Die Studie weist große Ungenauigkeiten und Fehler auf und gilt in Fachkreisen mittlerweile als widerlegt. Und doch führen Medienschaffende und Politiker*innen sie ungehemmt an, und sprechen damit Sexarbeitenden ab, zu wissen, was gut für sie ist.

Verschwörungserzählungen

Ich greife hier nur ein Beispiel unter vielen auf, das Drosten in Bezug auf die Verschwörungserzählungen in der COVID-19 – Pandemie angibt: Die Mär vom opportunistischen Profitieren einzelner Wissenschaftler*innen dient einzig und allein dazu, diese Personen zu diskreditieren. Dabei wird unterstellt, die Wissenschaftler*innen bereicherten sich an Tests oder Impfungen.

Same same in der Sexarbeit: Politik und Medien konfrontieren Sexarbeitende immer wieder mit der Verschwörungserzählung einer Prostitutionslobby. Aktivistische Sexarbeiterin werden so ge-andert. Damit einher geht die Absicht, ihre Stimme unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Zusammenhanglos hinterfragen Politiker*innen und Medienschaffende die Privilegien der Person, und sie wird als Profiteur*in hingestellt.
Richtig ist, dass gerade im Aktivismus Privilegien eine Rolle spielen, wenn es um Präsenz und Zeit geht, die Kontakte zu Politik oder Medien erst ermöglichen. Umso verwerflicher ist es diesen Akteur*innen ihr Engagement anzukreiden. Natürlich ohne zu hinterfragen, welche Voraussetzungen politische Arbeit oder Medienpräsenz besitzen…

PLURV ist ein Analyse-Tool, das Desinformation sichtbar macht: Kein Wunder also, dass SWERFS/TERFS (sexword /trans excluding so-called radical feminists) nutzen oft genau diese Methoden, um Stimmung gegen marginalisierte Gruppen zu machen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es sind auch meine Rundfunkbeiträge!

Es sind auch meine Rundfunkbeiträge!

Sexarbeitende müssen gehört werden.
Neben den politischen Forderungen ist auch das durch „die Medien“ vermittelte Bild veränderungswürdig. Täglich reproduzieren Journalist*innen und Medienschaffende teils ungewollt, teils reißerisch Stigma und Klischees über Sexarbeit. Und lösen damit unter Sexworker*innen Kritik aus.
Das Verheerende: Die Verantwortlichen bei den Sendern und in den Redaktionen nehmen sich die Kritik und Richtigstellungen nicht an. Standardantworten sind leider das höchste der Gefühle. Auf diese Weise wird Marginalisierung zementiert.
Dabei geht es weder um den einzelnen Radiobeitrag, noch diesen Dokumentarfilm oder jene Reportage, sondern um ein Umdenken, das überfällig ist und um das sich nicht herum gemogelt werden kann.
Heute veröffentliche ich beispielhaft einen Brief, der ein Platzhalter ist für viele Tweets und Beschwerden.

Von: Mademoiselle Ruby <ruby@mademoiselleruby.com>
Gesendet: Montag, 22. März 2021 12:54
An: Nach Redaktionsschluss <NachRedaktionsschluss@deutschlandfunk.de>
Betreff: Sexarbeit & Sexarbeitende in den Medien

 

Sehr geehrtes Team von Nach Redaktionsschluss,

Mir gefällt das Format Nach Redaktionsschluss sehr gut und ich habe schon manchmal spannende Anregungen aus den Podcasts mitgenommen.

Als Feministin setze ich mich für die Rechte marginalisierter Gruppen ein, da ich selbst Sexarbeiterin bin, beschäftigt mich die mediale Repräsentation der Sexarbeitenden besonders. Oft erhalte ich im Rahmen meines politischen Aktivismus Presseanfragen, und gerade im Pandemiejahr 2020 habe ich unglaublich viel Zeit für die Sensibilisierung von Medienschaffenden aufgebracht, um die immer wiederkehrenden Stereotype / Framings und Zuschreibungen zu hinterfragen, und wo es geht, auch aufzubrechen.

Und genau darüber würde ich gern mit Ihnen diskutieren:
Vor wenigen Wochen wurde bei 3Sat eine sogenannte Reportage unter dem Titel “ Prostitution – Kein Job wie jeder andere“ ausgestrahlt. In diesem Format wurde gar nicht erst der Versuch unternommen, das Thema Sexarbeit differenziert zu betrachten. Von vorneherein war klar, dass die gängige Dichotomisierung zur Primetime zementiert werden würde. Gemeint ist das:
Die Mehrzahl aller Menschen in der Prostitution seien Opfer von kriminellen Zwang und lediglich eine verschwindend kleine Anzahl würde diesem Job selbstbestimmt und frei nachgehen. Am Beispiel dieser Sendung lässt sich exemplarisch nachvollziehen, worunter in meinen Augen die überwiegende Berichterstattung zum Thema Sexarbeit in Deutschland leidet: Medienschaffende isolieren die Sexarbeit aus dem gesamtgesellschaftlichen Kontext und hinterfragen dann moralisch, ob es sie überhaupt geben dürfe. Über die moralische Grundsatzdebatte werden dann so wichtige Hintergründe und Differenzierungen „vergessen“ oder unterlassen, wie Gender, Rassifizierung, Klassismus und Herkunft.

Außerdem nehme ich zur Kenntnis, dass in den Medien immer wieder nicht verifizierte und oft aus tendenziösen Absichten in Umlauf gebrachte Zahlen aufgegriffen werden. „Die Medien“ leisten durch die Verwendung jener Zahlen einen nicht unerheblichen Beitrag zur zunehmend unsachlich geführten Debatte um Sexarbeit in der Gesellschaft. Ebenso schier unerträglich ist dieser Umstand:
In den seltenen Fällen, in denen sich Sexarbeitende und ihre Verbündete gegen solche unzulässigen Verallgemeinerungen und eine ideologisch prädisponierte Sicht auf Prostitution wehren und zum Beispiel Einspruch gegen Formate wie dieses (z.B: bei den Redaktionen oder beim Fernsehrat) einlegen, erhalten sie  Antwortschreiben, die wiederum Vorurteile, Verkürzungen und Wertungen reproduzieren. Zitate werden aus dem Zusammenhang gerissen, Sexarbeitenden wird mangelnde Sachkenntnis über die Lebensrealitäten von Sexarbeitenden (sic!) unterstellt. Studien, die der wissenschaftlicher Betrachtung nach längst als überholt und obsolet betrachtet werden, werden von Medienschaffenden benützt um die Argumente „Betroffener“ zu entkräften und Sexarbeitende werden geandert, also als Ausnahmen, mundtot gemacht.

Jenseits des Vorwurfs der Voreingenommenheit und mangelnder, aktueller Recherche werfe ich vielen Medienschaffenden vor, nicht zugänglich für eine wichtige Realität zu sein: Die Dichotomisierung in viele Opfer und wenige Selbstbestimmte verschleiert die Komplexität in der weder Opfer noch Selbstbestimmte, glückliche Sexarbeiter*innen Regel sind. Sie macht die Ursachen für den Einstieg in die Sexarbeit in Deutschland unsichtbar, die oft Armut, Ausbeutung und mangelnde Zugänge zu sozialen Sicherungssystemen sind. Sie lässt die Zusammenhänge mit Arbeitsmigration, Hautfarbe, Gender und Diskriminierung außer Acht. Mittels der Dichotomisierung wird also die grundlegende Einordnung von Sexarbeit in den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang versäumt. Zusätzlich landet sie durch false Balance und Nichtbeachtung der Aussagen von Sexarbeiter*innen ins moralische Abseits Das beginnt bei den Selbstbezeichnung und endet nicht bei der Auswahl der Protagonist*innen. Im moralischen Abseits landet die Debatte um Sexarbeit ohnehin leicht, denn viele Menschen tabuisieren Sexualität, sexuelle Selbstbestimmung und weibliche Lust als „Schmuddelkram“. Diese Scham und das ererbte Hurenstigma treffen dann auf  Kriminalisierung von migrantisierten Menschen, Substanzgebrauch und Wohnungslosigkeit und heraus kommt ein toxischer Cocktail, der in der Abschaffung der Prostution die Lösung für Komplexe gesellschaftliche Probleme postuliert.
Am 20.3. strahlte der Deutschlandfunk den Beitrag: Hintergrund. Prostitution in Coronazeiten aus. Die Autorin Anja Nehls bemühte sich um Ausgewogenheit. Dennoch wurden auch in diesem Format Rassismus, Dichotomisierungen sowie nicht belastbare Zahlen reproduziert und es wurde versäumt migrantisierte Sexarbeiter*innen zu Wort kommen zu lassen. Somit verfestigt auch dieser Beitrag die gängige Schwarz-Weiß-Malerei der Sexarbeit in den Medien.

Wie könnte sensible Berichterstattung über Sexarbeit und Sexarbeitende gelingen? Welche Fallstricke gilt es im Sinne von wirklich ausgewogener Berichterstattung zu vermeiden und welche Geschichten werden grundsätzlich nicht erzählt? Dies sind nur einige Fragen, die ich ausgesprochen gern mit Ihnen erörtern würde.

Viele Grüße,
Ruby Rebelde